„Ich gratuliere Michael Ludwig zu seiner Wahl zum Wiener SPÖ-Chef. Das Ergebnis von nur 57 Prozent zeigt aber zugleich, dass die Gräben in der SPÖ groß sind und die zukünftige Arbeit des neuen Bürgermeisters auch innerhalb der Partei zumindest umstritten sein wird“, so Didi Zach, Wien anders Bezirksrat in Rudolfsheim-Fünfhaus, in einer ersten Reaktion auf das Ergebnis des heutigen Wiener SPÖ-Landesparteitags.
Zach weiters: “Für mich war in den Haltungen der beiden KandidatInnen – leider – keine große Differenz zu erkennen. Beide verkündeten Wien als Bollwerk gegen die schwarz-blaue Regierung aufstellen zu wollen, doch zugleich haben sich beide für Großprojekte (3. Piste, Lobau-Autobahn), die für die Menschen kaum Sinn machen, ausgesprochen. Wenn Schieder und Ludwig unisono erklärt haben, für eine “dreimonatige Wartefrist bei der MIndestsicherung offen zu sein”, so ist dies ebenfalls kein gutes Zeichen.”
Skepsis ist, so Zach, „sowieso angebracht, denn schon zu oft haben SPÖ-Spitzenfunktionäre großen Ankündigungen und Versprechungen keine Taten folgen lassen.“ *
Auch die in den letzten Tagen öffentlich gewordene und offensichtlich durch gezielte Inseratepolitik erkaufte Unterstützung des Boulevards für Ludwig lässt für die Zukunft nichts gutes erwarten.*
Zach sieht in der heutigen Entscheidung des SPÖ-Landesparteitags vor allem auch einen Arbeitsauftrag an Wien anders: “Es braucht eine Opposition links von SPÖ und Grünen – in den Bezirksparlamenten und auch im Wiener Gemeinderat. In diesem Sinne werden wir von Wien anders auch in Zukunft tätig sein.”
All jene Mitglieder der SPÖ, die aufgrund der heutigen Entscheidung eine Fortsetzung des Wegs nach Rechts befürchten (wie auf Twitter von einigen SPÖ-Mitgliedern ja schon befürchtet wird) sind, so Zach, „zur Mitarbeit in Wien anders eingeladen.“
* https://www.dossier.at/dossiers/inserate/inserieren-statt-kontrollieren/