Es war eines der wichtigen Themen im Wahlkampf, das von dem inszenierten Duell zugedeckt wurde: Die Stadtplanung, und wie mit der historischen Bausubstanz in Wien und den BewohnerInnen der Häuser umgegangen wird. Wir hatten uns für die Hetzgasse 8 als ein Symbol für die Spekulation in Wien eingesetzt. Nun rollt eine Abrisswelle durch Wien.Die Initiative Denkmalschutz und die Verein Aktion 21 pro Bürgerbeteiligung – Wien listen detailliert auf, wo in Wien gerade Abrisse geplant sind, beziehungsweise welche Objekte bedroht sind. Die Liste ist sehr lang. Aktuell betroffen sind im 16. Bezirk das Haus Huttengasse 85, bereits abgerissen wurde im Wiedner Gürtel 22, aktuell bedroht ist im 19, Bezirk der sogenannte Türkenwirt in der Peter Jordan Straße 76.
Die Initiative Denkmalschutz fordert die Umsetzung eines 5-Punkte-Plans
1.) Überprüfung der Schutzwürdigkeit für Häuser außerhalb von Schutzzonen
2.) Nachhaltiger Schutz in Schutzzonen (unter Beteiligung der Öffentlichkeit)
3.) Erweiterung der Schutzzonen nach dem MA 19 Plan aus 1996
4.) Beendigung der Ungleichbehandlung Alt- und Neumieten
5.) Viel stärkeres Augenmerk auf bestandsgenaue Widmungen im Rahmen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes
Wir möchten diese 5 Punkte um unsere Forderung nach einer Leerstandsabgabe ergänzen, die diese Spekulation mit dem Ziel des Abbruchs erschweren würde, weil Leerstand aus Spekulationsgründen damit wesentlich erschwert würde.
Natürlich ist unserer Meinung nach nicht jedes alte Haus erhaltenswert. Doch ist der Abriss des Altbaubestands in der Regel ein wesentlicher Baustein bei der Vertreibung der eingesessenen BewohnerInnen durch sogenannte “Aufwertung” von Stadtvierteln. Wohnen wird dadurch erheblich verteuert, und die Menschen mit geringerem Einkommen werden aus ihren Stadtvierteln wegsaniert. Deshalb fordern wir die Stadtregierung auf, die Abrisspläne auszusetzen und die Planung auf demokratische Füße zu stellen, so dass alle Betroffenen endlich eine gleiche Stimme im Planungsprozess erhalten.