Unter dem Motto “Der öffentliche Raum gehört allen – Nein zum Alkohol-Verbot am Praterstern” protestierte Wien Anders heute vor Ort gegen die populistische Idee des designierten Bürgermeisters Michael Ludwig.
Didi Zach, Bezirksrat in Rudolfsheim-Fünfhaus, verwies darauf, dass “damit nicht den Menschen, die ein Alkoholproblem haben, geholfen wird, sondern diesen Menschen ein Ort der Kommunikation genommen wird.”
Das “Problem” – manche Menschen störende obdachlose Menschen – wird nur in andere Teile der Stadt verlagert, “wie sowohl Studien wie auch internationale Beispiele zeigen. Ganz Wien als trink- und rauchfreier Ort (was ja auch kontrolliert und geahndet werden müsste) kann wohl nicht das Ziel und die Lösung sein”, so Zach.
Ähnlich auch der Leopoldstädter Wien Anders Bezirksrat Josef Iraschko: “Wer sich Alkohol auf der ‚Wiener Wiesn‘ oder in gewerblichen Gastronomiebetrieben leisten kann, mag sich – so nun offenbar auch die Position der SPÖ-Wien – nach Belieben betrinken. Armut, Obdachlosigkeit und Krankheit sollen aber aus dem Stadtbild wegretuschiert bzw. in die Aussenbezirke oder auf die Donauinsel abgedrängt werden. Gesellschaftliche Konfliktpunkte geographisch zu verlagern, löst jedoch kein einziges Problem.”
Judith Wieser erläuterte, dass der öffentliche Raum allen Menschen gehört und dass es nicht zu akzeptieren ist, dass die Politik den öffentlichen Raum für „erwünschte“ bzw. “zahlungskräfte Gesellschaftsgruppen reserviert”. Statt sinnloser Verbote, die Probleme nur an andere Orte verlagern, braucht es – so Wieser – einen “Ausbau der sozialen und medizinischen Versorgung vor Ort. Und es braucht dringend ausreichend günstigen Wohnraum und bezahlte Arbeit, die ein Leben in Würde ermöglicht.”
Ps.: Die Beteiligung am „Solidarischen Biergenuss“ hielt sich in Grenzen – aber 3 Paletten Bier wechselten den “Aggregatszustand” – “konsumiert” wurde sowohl von politischen UnterstützerInnen wie von Betroffenen von vor Ort, die sich vereinzelt auch für die Solidarität bedankten.
PPs.: Auch das Interesse der Medien hielt sich in Grenzen – aber schauen wir mal was die “Salzburger-Nachrichten” oder Krone-TV berichten.