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Wien

Akutelles aus Wien

Damit der Umzug leistbar wird. Ein Kautionsfonds für Wien

Petition Kautionsfonds

14. Mai 2020Didi ZachAllgemein, Wien, WohnenKommentare deaktiviert für Petition Kautionsfonds

Die von Wien ANDAS auf Initiative von Stefan Ohrhallinger gestarte Petition “Ein Kautionsfonds für Wien” geht in die Schlussphase.


Innerhalb der kommenden 3 – 4 Wochen wird die Petition abgeschlossen. Noch können aber all jene, die noch nicht unterschrieben haben, ihre Unterstützung bekunden.


Wer eine Bürgerkarte hat oder über Handy-Signatur verfügt, kann dies sogar online tun -> https://www.wien.gv.at/petition/online/PetitionDetail.aspx?PetID=2d6bfdccfb0946bba442ca2be7d61c2f


Weitere Infos -> https://archive.wienanders.at/kautionsfonds-fuer-wien/

Jetzt gegen den Fern-Busbahnhof beim Wiener “Grünen Prater” aktiv werden

22. April 2020Didi ZachAllgemein, Mitbestimmung, Mobilität & Verkehr, Öffentlicher Raum, Wien, Wien02Busbahnhof, Grüne, KPÖ, Leopoldstadt, Prater, Wien ANDASKommentare deaktiviert für Jetzt gegen den Fern-Busbahnhof beim Wiener “Grünen Prater” aktiv werden

Sofern du Bedenken hast oder sofern du sogar der Meinung bist, dass dies eine Schnaps-Idee ist, so kannst und solltest du jetzt aktiv werden.

Was bisher geschah – in Kurzfassung: Ohne öffentliche Diskussion will die Stadtregierung das Mega-Projekt “Fern-Busbahnhof” direkt beim – bereits von allen Seiten gefährdeten – Naherholungsgebiet „Grüner Prater“ aus dem Boden stampfen, obwohl ExpertInnen und selbst die Ergebnisse einer von der Stadt beauftragten Studie das Projekt bzw. den Standort als sehr fragwürdig einstufen.

KPÖ-Wien ANDAS Bezirksrat Josef Iraschko hat bereits im März 2019 auf die schädlichen Auswirkungen des Projekts aufmerksam gemacht – nun geht die politische Auseinandersetzung in eine neue Runde.*


Was konkret getan werden kann?

# Unterzeichne folgende Petition und teile diese auf Facebook, sende E-Mails dazu an Freunde, Nachbarn, ….

# Sammle Unterschriften auf Papier und übermittle uns die Unterschriftenliste(n):

Listen per Post an: KPÖ&PolDi Leopoldstadt, Nestroyplatz 1/20a, 1020 Wien – Porto zahlt Empfänger

Übrigens: Pickerl für den öffentlichen Raum gibt es auch – Einfach
E-Mail: poldi@leopoldstadt.net


Falls du Fragen hast bzw. dich noch intensiver in die Kampagne einbringen willst, so ebenfalls E-Mail an poldi@leopoldstadt.net

* https://archive.wienanders.at/busbahnhof-beim-gruenen-prater/

Busbahnhof beim Grünen Prater?

21. April 2020Didi ZachAllgemein, Bezirke, Mobilität & Verkehr, Öffentlicher Raum, Wien, Wien02Busbahnhof, Grüne, KPÖ, Leopoldstadt, PraterKommentare deaktiviert für Busbahnhof beim Grünen Prater?

Allen seriösen Studien zum Trotz fordern die Wirtschaft und sämtliche ihrer Vasallen in der Politik einen Zentralen Fernbus-Terminal mit Standort Leopoldstadt – Grüner Prater. KPÖ und Wien ANDAS mobilisieren gegen das drohende ökologische Desaster. Bezirksrat Josef Iraschko, der bereits im März 2019 auf die schädlichen Auswirkungen des Busterminals im Prater aufmerksam gemacht hat, kündigt weitere Proteste an.

Die grüne Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt, Frau Ursula Lichtenegger, hat im Zusammenspiel mit Frau Birgit Hebein (grüne Vizebürgemeisterin) auf Grundlage einer sogenannten Machbarkeitsstudie mit viel ökologischem Wortgeklingel am 17. April 2020 dieses Projekt vorgestellt. Der Prater wird damit in vollem Einklang mit SPÖ/ÖVP/NEOS und Wirtschaftskammer als bester Standort für Wien dargestellt. Eigentlich sollte so eine breite neoliberale Zustimmung zumindest skeptisch machen. Aber weit gefehlt: der Busbahnhof soll auf Bezirksgebiet gleich neben dem Stadioncenter, direkt beim wichtigsten Wiener Naherholungsgebiet „Grüner Prater“ errichten werden. Die vor allem bei Schulen und Jugendlichen äußerst beliebte und leistbare Sport- und Fun-Halle müsste ebenfalls dem Projekt weichen.

Frau Lichtenegger kann sicher nicht behaupten, dass sie ihre Zustimmung in Unkenntnis der Studie über die Vor- und Nachteile eines dort angesiedelten Busbahnhofes gab, welcher nach derzeitigen Medienberichten mindestens jeweils 200.000 Bus Zu- und Abfahrten pro Jahr bringen wird. Der Herr Wirtschaftsstadtrat, Peter Hanke, ist sogar der Meinung, dass die Qualität des öffentlichen Raums am Standort nicht nur durch den Fernbusbahnhof, sondern auch noch zusätzlich durch einen riesigen Hotel- und Bürokomplex aufgewertet wird.

Wir in der Leopoldstadt fragen uns zurecht:

  • Wie kann eine angeblich soziale und ökologische Stadtplanung einen Fernbus-Terminal mitten in der Stadt gutheißen, wo Busse in fast jedem Fall durch die halbe Stadt fahren müssen? ExpertInnen sehen außerdem keinen Vorteil eines zentralen Busbahnhofes für Wien, da die hohe Auslastung zur Überlastung führen würde.
  • Die An- und Abfahrten der Busse werden – lt. einer Studie – vor allem in wenigen Kernstunden erfolgen, was eine erhöhte Stauneigung und damit stark erhöhten CO2 sowie Feinstaub-Ausstoß und extreme Lärmereignisse bringen wird. Wurde dies in den Planungen berücksichtigt?
  • Bereits die derzeitige Planung des – in 5 Jahren fertiggestellten – Busterminals sieht nur eine Kapazitätsmenge für den derzeitigen Bedarf an Fernbussen dar. Trotzdem ist es ein Bauwerk für einen Passagierumsatz von der Größe des zweitgrößten Flughafens in Österreich, dem Salzburger Flughafen (rund 2 Millionen Passagiere). ExpertInnen sehen eine mögliche Verdoppelung des Bedarfs in den kommenden Jahren. Wie kann dies ökologisch und sozial verträglich nahe eines Grünraums umgesetzt werden?
  • Das gesamte von Wien aus öffentlichen Geldern finanzierte Projekt, übrigens zu Gunsten privater Betreiber (Blagus-Flixbus), wird voraussichtlich mind. 500 Millionen kosten.
  • Bereits jetzt ist ein großer Teil in besagtem Gebiet zubetoniert. Wurde auch bedacht, dass es laut ExpertInnen pro Bushaltestelle 50 PKW-Dauerparkplätze für Reisende sowie 5 Kiss-and-Ride-Stellplätze und auch viele Taxi-Standplätze mit allen gemeinsamen vielen Zu- und Abfahrten des Individualverkehrs braucht? Dies wären bei zuerst geplanten 36 Haltestellen (die sich eventuell verdoppeln werden) 1.800 Dauerparkplätze sowie 180 Haltezonen. Wo werden diese errichtet, wie viel Frei-Fläche muss dafür noch versiegelt werden?
  • Wie kann ein adäquater AnrainerInnenbeteiligungsprozess trotz der jetzigen Einschränkungen garantiert werden? Dieses riesige Infrastrukturprojekt erfordert die Mitsprache größerer Teile der StadtbewohnerInnen bis hin zu einer eventuellen BürgerInnenbefragung.

KPÖ & Wien ANDAS Leopoldstadt sprechen sich gegen den geplanten Zentralen Busterminal beim Grünen Prater aus und fordern den weiteren Bestand der vor allem für Schulen und Jugendlichen so wichtigen, weil auch leistbaren, Sport&Fun-Halle. „Ein zentraler Fernbusbahnhof ist ein stadtweites Infrastrukturprojekt für die nächsten Generationen. Deshalb gehört dieses Projekt zurück an den Start und kritische StadtplanerInnen, die nicht die Profitinteressen einiger weniger im Blick haben, müssen in die Planungen miteinbezogen werden, Fernbusreisen müssen verstärkt auf die deutlich ökologischere Bahn umgelagert werden, die benötigten Mittel sind dort wesentlich besser investiert“, so KPÖ-Wien ANDAS Bezirksrat Josef Iraschko.

Berliner Senat beschließt Mietendeckel

4. Februar 2020Didi ZachAllgemein, Wien, WohnenKommentare deaktiviert für Berliner Senat beschließt Mietendeckel

In unserem Nachbarland ist in den letzten Jahren Erstaunliches passiert. So wird es am 28. März 2020 in ganz Deutschland einen großen MieterInnen-Protesttag (Housing-Action-Day) in vielen deutschen Städten geben. Hunderttausende werden auf die Straße gehen.

Am Beispiel der Kampagne „Deutsche Wohnen & Co, VONOVIA enteignen“ kann gezeigt werden, dass MieterInnen-Bewegungen ein ganzes Paradigma ins wackeln bringen und auch positive politische Entscheidungen erzwingen können.

Am Donnerstag, 30.01.2020, beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus (Senat) auf Grund des langwährenden großen Drucks der Straße „einen massiven Eingriff ins Mietrecht“ (tagesschau.de). Mit den Stimmen von rot-rot-grün (85:64:1Enthaltung) wurde der sogenannte Mietendeckel beschlossen. Er tritt voraussichtlich noch im Februar in Kraft. Mit diesem Gesetz werden die Mieten auf dem Stand vom 18. Juni 2019 für fünf Jahre eingefroren.

CDU und FDP bezweifeln, dass das Gesetz verfassungskonform ist und haben Normenkontroll-verfahren angekündigt. Immobilienwirtschaft und fast sämtliche Medien schäumen vor Wut, manche kontrolliert schaumgebremst, weil sie sich der Frechheiten der Wohnungskonzerne sehr wohl bewusst sind, deren profitgieriges Agieren ja das alles ausgelöst haben.

Ein kleiner aber auch bleibender Erfolg?

Die Sache ist natürlich trotz erkennbarem Erfolg einer riesigen Bewegung noch nicht gelaufen,

die Gefahr einer Rücknahme des Beschlusses ist durchaus präsent, zumal dann, wenn sich die breite Mietenrebellion jetzt einschüchtern und täuschen lässt. Aber das scheint zum Glück derzeit nicht gegeben. Im Gegenteil:

„Das Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn ruft für Ende März zu einer Großaktion in Berlin auf. Man befürworte zwar prinzipiell die Einführung eines Mietendeckels, wie er am Donnerstag im Abgeordnetenhaus beschlossen wurde, weise aber darauf hin, dass es die „akuten Verdrängungsprozesse“ in der Hauptstadt nicht aufhalte, heißt es in dem Aufruf dazu. Deshalb solle am 28. März auf dem Potsdamer Platz protestiert werden. Erwartet werden Tausende Teilnehmer. Bereits im April 2019 hatten nach Angaben der Veranstalter rund 40.000 Menschen in Berlin an einer solchen Kundgebung teilgenommen.

Die Demonstration findet im Rahmen des europaweiten „Housing Action Day“ (Aktionstag Wohnen, Anm. d. Red – an der leider Wien nicht teilnimmt, JI) statt, an dem in vielen europäischen Städten Mieter und Mieterinnen auf die Straße gehen werden. Auf dieses Datum arbeiten wir unabhängig vom Berliner Mietendeckel-Gesetz hin“, sagte Kim Meyer vom Bündnis Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, das sich als offenes Netzwerk versteht und in dem sich mehr als rund 100 Initiativen, Verbände und Vereine zusammengeschlossen haben. Sie unterstützen auch das Volksbegehren „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“, das rund 77.000 Unterstützer fand und damit erfolgreich die erste Hürde nahm.

….müssen wir‘s schon selbser tun

Wie man sieht: solche Bewegungen entstehen jedoch nicht aus dem Nichts. Sie konnten auf die langjährige Aktivität von Nachbarschafts- und MieterIinnen-Initiativen in vielen Kiezen in Berlin aufbauen, und so effektive Proteste gegen unleistbare Mieten lautstark artikulieren und sogar eine Meinungshohheit hinsichtlich der Enteignungsforderung herstellen.

Und Wien?

An diesem für Wien und seine Stadtregierung (rot-grün) unvorstellbarem Berliner Szenarium sollten wir uns eher ein Beispiel nehmen. Es ist dringend notwendig, entsprechenden Druck auf die Stadtregierung auszuüben, auch wenn sie – wie es ja auch in Deutschland jetzt geschehen wird – ihre Kompetenz abstreiten wird.

Auch in Wien gibt es bereits verschiedene wohnpolitisch kritisch arbeitende Initiativen. Leider ist aber in Wien eine von SPÖ und Stadt unabhängige Krätzelbewegung nur rudimentär vorhanden. Die Stadt hat alle dafür in Frage kommenden Räume selbst besetzt und fest im Griff. Die KPÖ – Wien versucht über ihre Lokalitäten entsprechende Initiativen zu unterstützen (z.B. Rotpunkt, Familienplatz, Goethehof etc. ). Mit dem Mieter Selbsthilfe Zentrum (MSZ) wird auch eine wohnpolitisch orientierte MieterInnen-Beratung angeboten. Die von der KPÖ unterstützte unabhängige MieterInnen-Initiative (MI) arbeitet in einigen Initiativen mit und hat auch schon einige Wohn-Demonstrationen mit-organisiert. Neben der wohn- und mietrechtspolitischen Beratung tritt das MSZ und die MI mit folgenden wohnpolitischen Forderungen in die Öffentlichkeit:

* Weg mit den befristeten Mietverträgen!

* Die Mieten senken (höchstens € 5,00/qm für Kategorie A)!

* Keine Spekulation mit Grund und Boden – Warum nicht Enteignen?

* Privatkapital raus aus dem Wohnungssektor!

* VONOVIA/BUWOG enteignen – entschädigungslos!

Wir alle brauchen leistbare, zeitgemäße, sichere und ökologisch nachhaltige Wohnungen. Das will und kann uns der auf Profit basierende private Immobilienmarkt nicht geben.

Im kommenden Wahlkampf sollten obige wohnpolitischen Forderungen eine wichtige Rolle spielen!

Josef Iraschko

Erklärung der Generalversammlung von Wien ANDAS zur Wien Wahl 2020

8. Dezember 2019Didi ZachAllgemein, Bezirke, Transparenz, WienKommentare deaktiviert für Erklärung der Generalversammlung von Wien ANDAS zur Wien Wahl 2020

Wir sehen die Zusammenarbeit innerhalb von Wien ANDAS durchaus als Modell für eine mögliche linke Wahl-Allianz 2020

Blick zurück: Im Jahr 2015 haben wir (Wien-ANDAS) als Wahl-Allianz unterschiedlicher Gruppen gemeinsam erfolgreich kandidiert und wir konnten in einem sehr angenehmen und solidarischen Wahlkampf 5 Bezirksratsmandate erringen. Auch wenn in den Zeiten zwischen den Wahlen die politische Aufmerksamkeit geringer ist als während des Wahlkampfs, so konnten wir in den fünf Jahren doch kontinuierlich Menschen ansprechen und in einer Vielzahl von Initiativen aktiv sein.

Eine politische Plattform, die nicht nach wenigen Monaten wieder auseinanderfällt, sondern über fünf Jahre kontinuierlich arbeitet, ist bereits ein sehr respektabler Erfolg.

Auch inhaltlich und programmatisch war die Zusammenarbeit gut: Wenn Gruppen mit sehr unterschiedlichen politischen Zugängen zusammenarbeiten, bleibt oft nur der inhaltliche kleinste gemeinsame Nenner. Nicht so bei Wien-ANDAS: Die unterschiedlichen Zugänge haben sich gegenseitig gestärkt und das 12 Punkte Programm war damit eher ein größtes gemeinsames Vielfaches als ein kleinster gemeinsamer Nenner. Ein wichtiges Element von Wien-ANDAS war auch die Möglichkeit, dass linke Einzelpersonen sich dort beteiligen können und über die “Plattform der Unabhängigen” auch in den Gremien von Wien-ANDAS mitarbeiten können.

Blick nach vorne: Im Herbst 2020 stehen in Wien wieder Wahlen an. Wir sehen die Zusammenarbeit innerhalb von Wien-ANDAS durchaus als Modell für eine mögliche linke Wahl-Allianz für die Wien-Wahlen. Wir würden uns dabei über die Beteiligung neuer Gruppen, Parteien und auch unabhängiger Einzelpersonen sehr freuen.

Einige Gruppen haben schon ihr Interesse bekundet. Manche Linke wünschen sich eine neue Partei bzw. Organisation, in denen die Menschen nicht in Form einer Plattform, sondern als direkte Mitglieder integriert sind. Manche von uns können dem zwar etwas abgewinnen, nur ist die Zeit bis zur Wahl 2020 dafür wohl zu kurz. Was auf den ersten Blick interessant aussieht, wirft aber auch viele Fragen auf. Wie kann demokratische Partizipation in einem Projekt gewährleistet werden, in dem eine Vollversammlung wahrscheinlich die nächste jagen wird? Wie einigen wir uns auf ein Programm? Wird das Projekt stabil sein und langfristig arbeitsfähig sein? Wird das Projekt Zustimmung von existierenden Gruppen und Parteien (siehe dazu auch unten) erhalten können? Um möglichst viele AkivistInnen in den Wahlkampf einbinden zu können, müssen wir – so unsere Meinung – auf die Strukturen zurückgreifen, in denen diese AktivistInnen auch bisher aktiv waren und denen diese vertrauen. Wer z.B. in einer KPÖ-Bezirksgruppe seit 40 Jahren aktiv war, wird nicht von einem Tag auf den anderen in eine völlig neue Struktur wechseln. Wer sich seit mehreren Jahren in einem anderen Zusammenhang trifft, wird auch der lokalen Gruppe entsprechend mehr vertrauen als einer anonymen neuen Partei. Ein engeres Zusammenwachsen, und auch das hat Wien-ANDAS gezeigt, ist relativ gut über eine intensivere Zusammenarbeit an Hand konkreter Projekte möglich. Eine neue Partei kann nicht auf dem Reißbrett konstruiert werden. Das hat der Zusammenbruch des Aufbruchs relativ deutlich gezeigt.

Ein gemeinsamer Programmatischer Rahmen ist eine wichtige Grundlage für die Zusammenarbeit: Damit kann einerseits entsprechendes Vertrauen aufgebaut werden, indem jede/r sich sicher sein kann, dass alle anderen auch inhaltlich innerhalb dieses Rahmens stehen, andererseits soll auch Freiraum für die autonome Aktivität von Bezirksgruppen und Einzelnen bleiben. Kurz gesagt: Was im gemeinsamen Rahmen bleibt, ist erlaubt und erwünscht.

Eine Allianz hat gegenüber einer Partei den Vorteil, dass die AktivistInnen ihren Background behalten können und dennoch in bunter Vielfalt in einem gemeinsamen Projekt zusammenarbeiten können.

Wien ANDAS hat ein gutes Programm – das Wien-ANDAS Programm ist aber trotzdem nicht in Stein gemeißelt: Natürlich sollte es mit neuen Gruppen auch wieder neu diskutiert werden. Die für uns wesentlichen Punkte (Grundeinkommen, Anti-Rassismus, … ) müssen aber im Wesentlichen außer Streit stehen.

Wir, die Gruppen in Wien-ANDAS, wünschen uns eine breite, gemeinsame Wahl-Allianz für 2020 mit neuen Gruppen. Unsere Tür steht allen Interessierten offen. Angesichts der Tatsache, dass sowohl SPÖ als auch Grüne relativ nach rechts gerückt sind, ist es durchaus wahrscheinlich, dass wir uns stimmenmäßig steigern können. Selbst bei einer bescheidenen Steigerung ist es möglich statt der 5 dann 10 oder 15 BezirksrätInnen zu bekommen. Und das bietet eine gute Ausgangsposition für spätere Wahlen. Wir halten zudem eine breite Wien weite Kandidatur auf Gemeinde- und Bezirksebene für möglich, wenn ein gemeinsames Dach gefunden werden kann.

Zugleich gehen wir davon aus, dass die bisher mit “Wien ANDAS” erkämpften Mandate verteidigt werden können und müssen. Das gilt auch für die Bezirken, in denen “Wien ANDAS” den Einzug nur knapp verfehlt hat. Sollte, im schlimmsten Fall, keine gemeinsame Kandidatur zustande kommen, wäre eine entsprechende Absprache auch auf Bezirksebene unserer Überzeugung nach wichtig. Denn: Wenn zwei oder mehrere kleine linke Gruppen gegeneinander kandidieren, dann ist es wahrscheinlich, dass die Resultate bescheiden sind – nicht auszuschließen ist, dass keine der Gruppen auch nur ein einziges Bezirksratsmandat schafft. Gegenkandidaturen von Gruppen, die mit praktisch ziemlich identen Inhalten werben und die gleichen WählerInnen ansprechen wollen, sollten daher tunlichst vermieden werden – aber das liegt natürlich nicht nur in unserer Hand.

Zur Frage des Namens: Im Sinne einer sichtbaren Kontinuität wäre es wünschenswert den Namen (“ANDAS”) auch weiter zu behalten. Das sollte gerade jenen am Herzen liegen, die sich jetzt den Aufbau langfristiger Strukturen wünschen. Das Label “ANDAS” ist durch unsere Aktivitäten und durch unsere BezirksrätInnen bereits bekannt. Wenn es gewichtige Argumente dagegen gibt, ist er aber kein absolutes Muss. Wichtiger sind die Inhalte und natürlich auch die Frage der strategischen Übereinstimmung. In diesem Sinne: Auf eine erfolgreiche, linke, kämpferische und solidarische Wien-Wahl 2020!

Fast einstimmig auf der Generalversammlung von Wien-ANDAS am 7. Dezember 2019 beschlossen – es gab nur 2 Stimm-Enthaltungen.

Schon wieder ein toller Erfolg für Wien ANDAS

3. Dezember 2019Didi ZachAllgemein, Mobilität & Verkehr, WienKommentare deaktiviert für Schon wieder ein toller Erfolg für Wien ANDAS

Wien ANDAS sitzt zwar nicht im Wiener Gemeinderat, nichtsdestotrotz werden Forderungen von Wien ANDAS auch immer wieder mal aufgegriffen.

Konkret: Wien ANDAS fordert – so wie auch andere Gruppen und Initiativen, die sich im Bereich Verkehrspolitik engagieren – seit vielen Jahren einen Schnellbahn-Ring rund um Wien.*

Heute ist in einer Aussendung der ÖBB zu lesen: “In einer Machbarkeitsanalyse wird der Kapazitätsbedarf sowie die Maßnahmen am Laaer Ast der Ostbahn zwischen Simmering und Süßenbrunn geprüft, mit dem Ziel der Erweiterung des Nahverkehrsangebotes – genauer gesagt der Verlängerung der S45 zwischen Handelskai und Praterkai.”**

Wien ANDAS Bezirksrat Fritz Fink: “Wir sind zwar der Meinung, dass es da – weil die Dinge klar am Tisch liegen – nicht viel zu prüfen gibt, aber besser es wird geprüft, als Stadtregierung und ÖBB verschließen weiter die Augen vor wichtigen notwendigen verkehrspolitischen Verbesserungen.”

* https://archive.wienanders.at/programm/wien/de/

** www.ots.at/presseaussendung/OTS_20191203_OTS0076

Rudolfsheim-Fünfhaus: Bezirksrat Zach wird 6 Anträge einbringen

19. November 2019Didi ZachAllgemein, Bezirke, Öffentlicher Raum, WienKommentare deaktiviert für Rudolfsheim-Fünfhaus: Bezirksrat Zach wird 6 Anträge einbringen

Am kommenden Donnerstag tagt die Bezirksvertretung Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien ANDAS Bezirksrat Didi Zach wird 6 Anträge einbringen, die sich mit mehr öffentlichen Sitzgelegenheiten sowie Grundsatzüberlegungen dazu auf der Äußeren Mariahilferstraße beschäftigen.

Zach: “Die Initiative für die Anträge ist von einem engagierten Bezirksbewohner ausgegangen, der sich an Wien ANDAS gewendet hat. Eine Begehung der Äußeren Mariahilfer Straße brachte zu Tage, dass Herr S.M. – https://archive.wienanders.at/der-oeffentliche-raum-kann-mehr-fuer…/ – vollkommen recht hat bzgl. seiner Kritik am Ist-Zustand und die Umsetzung seiner Anregungen eine gute, sinnvolle Verbesserung wären. Insofern war es für mich selbstverständlich, dass ich – in Absprache mit S.M. – die Anträge auch in die Sitzung der Bezirksvertretung einbringe.”

Zach berichtet weiters, dass er sich gewünscht hätte, dass der engagierte Bürger bei der Sitzung auch selbst das Wort ergreifen darf – dies wurde jedoch abgelehnt (mit Verweis auf die Stadtverfassung* – wir kennen das Spiel zur Genüge).

Hier die Anträge – es wird interessant wie sich die Parteien am Donnerstag dazu positionieren werden.

Antrag 1: Die Bezirksvertretung ersucht die zuständige Magistratsabteilung um die Aufstellung einer öffentlichen Sitzgelegenheit im Bereich Mariahilfer Straße 152.

Antrag 2: Die Bezirksvertretung ersucht die zuständige Magistratsabteilung um die Aufstellung von weiteren Tischen und Bänken sowie von Pflanzen im Bereich Lehnergasse – Mariahilfer Straße (siehe Foto – Platz ist mehr als ausreichend vorhanden).

Antrag 3: Die Bezirksvertretung ersucht die zuständige Magistratsabteilung um die Aufstellung einer öffentlichen Sitzgelegenheit im Bereich Mariahilfer Straße 167-169.

Antrag 4: Die Bezirksvertretung ersucht die zuständige Magistratsabteilung zu prüfen, wo im Bereich der Äußeren Mariahilfer Straße weitere Sitzbänke bzw. Bänke und Tische aufgestellt werden können, was sowohl für die Zufriedenheit von AnrainerInnen wie auch von BesucherInnen von Geschäften auf der Äußeren Mariahilfer Straße ein Schritt nach vorne wäre.

Antrag 5: Die Bezirksvertretung ersucht die zuständige Magistratsabteilung um die Aufstellung von Baumtrögen und anderen Pflanzen im Bereich Zwölfergasse – Mariahilfer Straße.

Antrag 6: Die Bezirksvertretung ersucht die zuständige Magistratsabteilung zu prüfen, ob und zu welchen Kosten eine Neugestaltung der Terrasse im Bereich Sperrgasse bis Würfelgasse (circa 240m) Sinn macht und inwiefern dies zu einer Steigerung der Lebensqualität im Bereich Äußere Mariahilfer Straße beitragen könnte.

  • https://archive.wienanders.at/die-wiener-stadtverfassung-gummiparagraph-fuer-alles-und-jedes/

Der öffentliche Raum kann mehr für alle

18. November 2019Didi ZachAllgemein, Mobilität & Verkehr, Öffentlicher Raum, Wien, Wien15Kommentare deaktiviert für Der öffentliche Raum kann mehr für alle

Die Äußere Mariahilfer Straße zählt zu den wichtigsten städtebaulichen Achsen von Rudolfsheim-Fünfhaus. Die Voraussetzungen für einen attraktiven öffentlichen Raum sind günstig. Obwohl die überwiegende Verkehrsfläche dem Autoverkehr vorbehalten ist, sind die FußgängerInnenflächen an mehreren Stellen vergleichsweise breit dimensioniert. Umso mehr verwundert es, dass auf ihrem ersten Kilometer ab dem Gürtel an gerade einmal zwei Stellen Sitzgelegenheiten auszumachen sind und auch sonst praktisch keine Stadtmöblierung vorhanden ist.

Mangel an öffentlichen Sitzgelegenheiten

Eine erweiterte Nutzung der Äußeren Mariahilferstraße als öffentlicher und konsumfreier Raum, der über den nackten Charakter einer Verkehrsfläche hinausgeht, ist scheinbar nicht erwünscht oder wurde noch nicht angedacht. Angebote für andere Nutzungsformen des öffentlichen Raums beschränken sich daher auf eine einzelne Sitzbank vor der Apotheke Maria vom Siege (Mariahilfer Str. 154) und drei Sitzbänke vor dem Eissalon Garda (Mariahilfer Str. 140), die provisorisch mit Fahrradschlössern aneinander befestigt sind und offensichtlich nicht von der Stadt installiert wurden. Das Fehlen von weiterer Stadtmöblierung ist umso bedauerlicher, als dass diese aufgrund der ausreichenden Gehsteigbreiten an einigen Stellen problemlos möglich sind.

Terrassierter Gehsteig als interessanter Bereich

Im terrassierten Gehsteigbereich zwischen Sperrgasse und Würfelgasse ist das Ausbleiben von Maßnahmen zur Gestaltung des öffentlichen Raums äußerst schade. Dieser baulich interessante Abschnitt ist in mehrerlei Hinsicht vielversprechend und hat das Potential zu einer „Landmark“ der Umgebung zu werden. Das erhöhte Niveau verleiht dem Bereich einen eigenen Charakter, gewährt einen angenehmen Überblick und schafft Distanz zum fließenden Verkehr. Die Gehsteigbreite ist stellenweise besonders groß, sodass das Fehlen sinnvoller Gestaltungsmaßnahmen augenscheinlich ist. Verweilmöglichkeiten und Begrünungsmaßnahmen empfehlen sich hier von selbst, nicht zuletzt aufgrund der sonnenbegünstigten Lage, die der Aufenthaltsqualität sowie dem Erfolg klimaschützender Begrünungsmaßnahmen dienlich ist.

Genug Platz vor der Post

Ein weiterer Bereich der Äußeren Mariahilfer Straße, der dringend nach Aufmerksamkeit des Bezirks verlangt, ist der Platz vor der Postfiliale (Lehnergasse 2). Die ungenügende Gesamtgestaltung des großzügigen Bereichs bietet insgesamt kaum Aufenthaltsqualität und macht die Nutzung der vorhandenen Sitzgelegenheiten wenig attraktiv. Da sich in unmittelbarer Nähe der Postfiliale auch eine Bankfiliale und eine Apotheke befinden, ist dieser Platz hervorragend geeignet ein zentraler Ort der Nachbarschaft zu werden. Der Mangel an gestalterischer Aufmerksamkeit und Verantwortung für die verfügbare Fläche schmerzt daher besonders. Raum für stadtgestalterische Maßnahmen ist ja ausreichend vorhanden.

Vorbild Innere Mariahilfer Straße

Die Qualität der Äußeren Mariahilfer Straße kann über ihre Funktion als Verkehrsfläche hinausgegen, wenn gezielte Interventionen gesetzt werden, die Mensch und Umwelt ins Auge fassen. Dabei ist zu beachten, dass Stadtmöblierungen mit Bedacht installiert und nach Möglichkeit in ein Gesamtkonzept eingebettet werden müssen. Die „Innere Schwester“ der Äußeren Mariahilfer Straße hat verkehrstechnisch andere Voraussetzungen, ihre Ausgestaltung mit zeitgemäßer Stadtmöblierung kann aber Vorbild und Inspiration sein.

Wien, 18.11.2019; SM

Ps.: Wien ANDAS Mandatar Didi Zach wird auf der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung mehrere Anträge zum Thema einbringen, die alle auf die Initiative von SM zurück zu führen sind und gemeinsam mit SM erarbeitet wurden.

Die Redaktion sagt: Applaus, Applaus für diesen engagierten Bezirksbewohner, der sich aktiv einbringt und mithilft, dass der Bezirk lebenswerter für die Menschen wird.

Wir sehen die Zusammenarbeit innerhalb von Wien-Anders durchaus als Modell für eine mögliche linke Wahl-Allianz 2020

11. November 2019Didi ZachAllgemein, WienKommentare deaktiviert für Wir sehen die Zusammenarbeit innerhalb von Wien-Anders durchaus als Modell für eine mögliche linke Wahl-Allianz 2020

Nachfolgend der Entwurf einer Resolution zu den Wiener Bezirks- und Gemeinderatswahlen 2020 – Der Entwurf, der von Franz (Mond) Schäfer ausgearbeitet wurde, steht bei der Generalversammlung von Wien ANDAS am 7. Dezember zur Diskussion und Abstimmung.

2020 Blick zurück:

Im Jahr 2015 haben wir (Wien-Anders) als Wahl-Allianz unterschiedlicher Gruppen erfolgreich kandidiert und konnten in einem sehr angenehmen und solidarischen Wahlkampf 5 Bezirksratsmandate erringen. Auch wenn in den Zeiten zwischen den Wahlen die politische Aufmerksamkeit geringer ist als während des Wahlkampfs, so konnten wir in den fünf Jahren doch kontinuierlich arbeiten und in einer Vielzahl von Initiativen aktiv sein. Eine politische Plattform die nicht nach wenigen Monaten wieder auseinanderfällt, sondern über fünf Jahre kontinuierlich arbeitet, ist bereits ein sehr respektabler Erfolg. Auch inhaltlich und programmatisch war die Zusammenarbeit gut: Wenn Gruppen mit sehr unterschiedlichen politischen Zugängen zusammenarbeiten, bleibt oft nur der inhaltliche kleinste gemeinsame Nenner. Nicht so bei Wien-Anders: Die unterschiedlichen Zugänge haben sich gegenseitig gestärkt und das 12 Punkte Programm war damit eher ein größtes gemeinsames Vielfaches als ein kleinster gemeinsamer Nenner. Ein wichtiges Element von Wien-Anders war auch die Möglichkeit, dass linke Einzelpersonen sich dort beteiligen können und über die "Plattform der Unabhängigen" auch in den Gremien von Wien-Anders mitarbeiten konnten.

Blick nach vorne:
Im Herbst 2020 stehen in Wien wieder Wahlen an. Wir sehen die Zusammenarbeit innerhalb von Wien-Anders daher durchaus als Modell für eine mögliche linke Wahl-Allianz für die Wien-Wahlen.  Wir würden uns dabei über die Beteiligung neuer Gruppen, Parteien und auch unabhängiger Einzelpersonen sehr freuen. Einige Gruppen haben schon ihr Interesse bekundet. Manche Linke wünschen sich eine neue Partei, bzw. Organisation in denen die Menschen nicht in Form einer Plattform, sondern als direkte Mitglieder integriert sind. Manche von uns können dem zwar etwas abgewinnen, nur ist die Zeit bis zur Wahl 2020 dafür sicherlich zu kurz. Was auf den ersten Blick interessant aussieht, wirft aber auch viele Fragen auf.  Wie kann demokratische Partizipation in einem Projekt gewährleistet werden , in dem eine Vollversammlung wahrscheinlich die nächste jagen wird. Wie einigen wir uns auf ein Programm?  Wird das Projekt stabil sein und langfristig arbeitsfähig sein?  Wird das Projekt Zustimmung von existierenden Gruppen und Parteien (siehe dazu auch unten) erhalten können?

Um möglichst viele AkivistInnen in den Wahlkampf einbinden zu können, müssen wir auf die Strukturen zurückgreifen in denen diese AktivistInnen auch bisher aktiv waren und denen diese vertrauen. Wer z.B. in einer KPÖ-Bezirksgruppe seit 40 Jahren aktiv war, wird nicht von einem Tag auf den anderen in eine völlig neue Struktur wechseln. Wer sich seit mehreren Jahren in einem anderen Zusammenhang trifft, wird auch der lokalen Gruppe entsprechend mehr vertrauen als einer anonymen neuen Partei. Ein engeres Zusammenwachsen, und auch das hat Wien-Anders gezeigt, ist relativ gut über eine intensivere Zusammenarbeit an Hand konkreter Projekte möglich. Eine neue Partei kann nicht auf dem Reißbrett konstruiert werden. Das hat der Zusammenbruch des Aufbruchs relativ deutlich gezeigt. Eine gemeinsamer Programmatischer Rahmen ist eine wichtige Grundlage für die Zusammenarbeit: Damit kann einerseits entsprechendes Vertrauen aufgebaut werden, indemjede/r sich sicher sein kann, dass alle anderen auch inhaltlich innerhalb dieses Rahmens stehen, andererseits soll auch Freiraum für die autonome Aktivität von Bezirksgruppen und Einzelnen bleiben.

Kurz gesagt: Was im gemeinsamen Rahmen bleibt, ist erlaubt und erwünscht. Eine Allianz hat gegenüber einer Partei den Vorteil, dass die AktivistInnen ihren Background behalten können und dennoch in bunter Vielfalt in einem gemeinsamen Projekt zusammenarbeiten können. Das Wien-Anders Programm ist aber nicht in Stein gemeißelt: Natürlich sollte es mit neuen Gruppen auch wieder neu diskutiert werden. Die für uns wesentlichen Punkte (Grundeinkommen, Anti-Rassismus, ..  ) müssen aber erhalten bleiben. Wir, die Gruppen in Wien-Anders, wünschen sich eine breite, gemeinsame Wahl-Allianz für 2020 mit neuen Gruppen, die sich beteiligen. Angesichts der Tatsache, dass sowohl SP als auch Grüne relativ nach rechts gerückt sind, ist es durchaus wahrscheinlich, dass wir uns stimmenmäßig steigern können. Selbst bei einer bescheidenen Steigerung ist es möglich statt der 5 dann 10 oder 15 BezirksrätInnen zu bekommen. Und das bietet eine gute Ausgangsposition für spätere Wahlen. Umgekehrt: Würden zwei oder mehrere kleine linke Gruppen gegeneinander kandidieren, dann ist es wahrscheinlich, dass keine der Gruppen auch nur ein einziges Bezirksratsmandat schafft. Gegenkandidaturen von Gruppen, die mit praktisch den gleichen Inhalten werben und die gleichen WählerInnen ansprechen wollen, sollten daher tunlichst vermieden werden - aber das liegt natürlich nicht nur in unserer Hand.

Zur Frage des Namens:
Im Sinne einer sichtbaren Kontinuität wäre es wünschenswert den Namen ("Andas") auch weiter zu behalten. Das sollte gerade jenen am Herzen liegen die sich jetzt den Aufbau langfristiger Strukturen wünschen. Das Label "anders" ist durch unsere Aktivitäten und durch unsere BezirksrätInnen bereits bekannt. Wenn es gewichtige Argumente dagegen gibt, ist er aber kein absolutes Muss. Wichtiger sind die Inhalte und bis zu einem gewissen Grad natürlich auch die strategischen Fragen. In diesem Sinne: Auf eine erfolgreiche, linke, kämpferische und solidarische Wien-Wahl 2020!

Arbeitszwang ist verfassungswidrig – teilweise…

7. November 2019Didi ZachAllgemein, Arbeit, Soziale Absicherung, WienKommentare deaktiviert für Arbeitszwang ist verfassungswidrig – teilweise…

Das deutsche Bundesverfassungsgericht hob kürzlich in einem Urteil (siehe z.B. https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozesse-bundesverfassungsgericht-kippt-harte-hartz-iv-sanktionen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191104-99-579243) Teile der „Hartz-IV-Sanktionen“ auf – ein interessantes, ein wichtiges Urteil. Die brennende Frage an die österreichische Politik ist, ob die in bestimmten Bereichen noch härteren Sanktionen in Österreich bei der Mindestsicherung nicht dringend überdacht werden sollten.

Das deutsche Höchstgericht sieht das „menschwürdige Existenzminimum“ durch Hartz-IV-Strafen gefährdet. Mit dem Grundgesetz sind 60%ige und 100%ige Bezugskürzungen nicht vereinbar – so das Gericht.

Insbesondere den Zeitraum von drei Monaten, in denen die Kürzung bestehen bleibt, selbst wenn die Betroffenen wieder ihrer „Mitwirkungspflicht“ nachkommen, hielten die Höchstrichter*innen für nicht verfassungskonform. Allerdings, die abschreckende Wirkung von Sanktionen hielt das Gericht für effektiver als „mildere Mittel“ und unterstützt damit die Erzählung von den faulen Arbeitslosen, die nur einmal einen Anschieber brauchen. Dieses Klischee, das auch gerne von Medien bedient wird, ist tausendfach in der Praxis widerlegt worden und dies kann sogar wissenschaftlich belegt werden.

Herbert Fuxbauer, Bezirksrat in spe in der Josefstadt: “Sinnlose Sanktionen und Schikanen gibt es leider auch in Wien – und SPÖ-Funktionäre beklatschen dies teilweise sogar. Wir sagen `Schluss damit!'”.

Fuxbauer verweist auf einen Bericht im gestrigen Standard, in dem festgehalten wird: “Im ersten Halbjahr 2019 hat das Arbeitsamt insgesamt 71.634 Sanktionen gegen Bezieher von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe verhängt. Das ist um 17 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2018. Dabei war die Zahl der Sperren von Versicherungsleistungen schon im vergangenen Jahr deutlich angestiegen.”*

Fuxbauer weiters: “Wir haben schon 2015 in unserem Wahlprogramm kritisiert, dass hunderttausende Menschen, vielfach trotz Erwerbsarbeit, in Wien in Armut leben oder sind armutsgefährdet. Als Schritt auf dem Weg zu einem Bedingungslosen Grundeinkommen, so unsere Forderung, ist die garantierte Mindestsicherung über der Armutsgrenze auszuzahlen und weitere Transferleistungen wie die Mindestpension sind entsprechend zu erhöhen.“

Was heißt hier „arbeitslos“?

Die Arbeitslosigkeit ist ein Kampf der auch um Worte geführt wird. Der Begriff „Arbeitslose“ ist hier das erste und beste Beispiel. Die meisten Arbeitslosen arbeiten nicht selten sogar sehr viel, nur wurde über sie ein „Erwerbsverbot“ verhängt. Das, was sie tagtäglich tun und tun müssen, wird ihnen einfach nicht entlohnt. Eine kapitalistische Gesellschaft unterscheidet erbarmungslos zwischen angeblich „wertvoller“ und gut bezahlter Arbeit, wie beispielsweise dem Verwalten von Hedgefonds-Portfolios und „wertloser“ Arbeit, wie der Pflege von Angehörigen.

Wien wird von einer Koalition aus SPÖ und Grünen regiert. Relativ willenlos vom Boulevard vor sich her getrieben, entschieden sich die beiden Parteien mehrfach zu einer Verschärfung der Mindestsicherung, obwohl diese den immer wieder betonten Grundprinzipien beider Parteien zu Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich widerspricht.** Wer in Wien bei der Stellensuche, ein „allgemeines Misstrauen gegen Unternehmen“ zeigt oder gar bessere Arbeitsbedingungen fordert, kann die Bezüge für 6 oder 8 Wochen komplett gestrichen bekommen. Dies geschah selbst in Fällen, in denen die Stellensuchenden gesetzeswidriges Verhalten ihrer zukünftigen Arbeitgeber*innen erkannten. Zudem werden die Betroffenen in Kursen geparkt, deren Sinnlosigkeit für KursteilnehmerInnen und KursleiterInnen teilweise quälend ist. Die dabei entstehende psychische Pein scheint intendiert zu sein. Den „Arbeitslosen“ und damit auch den ArbeitnehmerInnen die noch in Beschäftigungsverhältnissen sind, soll gedroht werden. Wer seine Arbeit verloren hat, der oder dem drohen erniedrigende Zwangsmaßnahmen.

Wien ANDAS kämpft gegen Arbeitszwang

Mit Sanktionen wird eine Abwärtsspirale ausgelöst, bei der Menschen in immer schlechtere und schlechter bezahlte Arbeit gedrängt werden. Eine menschenfreundliche und humane Politik würde danach trachten, dass sich die Arbeitsplätze nach den ArbeitnehmerInnen zu richten haben und nicht immer und ausschließlich nur umgekehrt. Jeder Mensch verfügt über Fähigkeiten die der Gesellschaft nützlich sein können. Es ist nicht einzusehen, dass sich die Politik zur Erfüllungsgehilfin wirtschaftlicher Interessen macht und seine BürgerInnen zu schlechtbezahlten und unsinnigen Arbeiten zwingt.

Die Stadt Wien, so Fuxbauer, soll kostenlose Arbeitslosen- und SozialanwältInnen zur Verfügung stellen, damit Betroffene ihre Rechte einfacher und besser schützen können.

Weitere Forderungen von Wien ANDAS sind:

Die Gemeinde Wien als Arbeitgeberin geht mit gut Beispiel voran und verkürzt die Arbeitszeit auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Die Stadt Wien soll keine Leiharbeitsfirmen mehr beauftragen und keine Tätigkeiten mehr privat auslagern; Aufträge der Stadt nur an Unternehmen, die gesellschaftlich verantwortlich agieren

Allgemeiner Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge und ZuwandererInnen

* https://www.derstandard.at/story/2000110717929/ams-sperrt-deutlich-oefter-arbeitslosengeld-und-notstandshilfe

** https://archive.wienanders.at/das-gegenteil-von-gut-ist-gut-gemeint-die-neue-wiener-mindestsicherung/

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