Frauenvolksbegehren: Häupl macht mal wieder auf lustig

Bürgermeister Michael Häupl hat heute, Mittwoch, in seinem Heimatbezirk (unter Blitzlichtgewitter, wie uns die Rathauskorrespondenz wissen lässt) das Volksbegehren für den Nichtraucherschutz „Don´t Smoke“ und das „Frauen*Volksbegehren“ unterzeichnet.

Zum Frauen*Volksbegehren sagte Häupl: „Es enthält Forderungen, die längst umgesetzt gehören (…) dazu gehören zum Beispiel gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“

“Häupl macht mal wieder auf lustig”, so der Kommentar von Wien anders Bezirksrat und KPÖ-Landessprecher Didi Zach.

Zach möchte von Häupl gerne wissen, warum er in seiner mittlerweile rund 24jährigen Amtszeit als Wiener Bürgermeister nicht dafür gesorgt hat, dass bei der Gemeinde Wien gleicher Lohn für gleiche Arbeit Realität wird.

Zach: “Tatsache ist, dass laut dem hochoffiziellen `Bericht zur Einkommenstransparenz 2015 gem. § 43a W -GBG’ (Herausgeberin ist die Stadträtin für Personalangelegenheiten) Frauen im Durchschnitt selbst im unmittelbaren Bereich der Gemeinde Wien um 12,03 % weniger als Männer verdienen.”

Die politische Verantwortung dafür, so Zach, “liegt bei Häupl und der SPÖ. Und seit 2010 auch bei den Wiener Grünen – da hilft dann auch kein publikumswirksames Unterschreiben eines Volksbegehrens”.

Für alle die an Details interessiert sind: Im Bericht – zu finden unter https://www.gemeinderecht.wien.gv.at/…/einkommensbericht201… – heißt es zudem auf Seite 8. “Der Zusammenhang zwischen Altersunterschied und Einkommensunterschied kann statistisch nur als sehr schwach festgestellt werden. Das bedeutet, dass die Einkommensunterschiede nicht alleine durch den Altersunterschied erklärt werden können, wie es in einem Besoldungssystem mit Biennalsprüngen zu erwarten wäre. Vielmehr dürfte die unterschiedliche Verteilung von Frauen und Männern auf Verwendungsgruppen und Schemata, Schlüsselfunktionen und Führungspositionen ausschlaggebend sein. (…) Auch eine unterschiedliche Verteilung bei der Anrechnung von (Vor)Dienstzeiten hat Einfluss.”