Der Verein „Freunde der Donauinsel“ wurde – wie auch verschiedene Medien berichteten – mit Ende des letzten Jahres aufgelöst. Also just bevor er in der U-Kommission zur Subvention parteinaher Vereine geprüft werden sollte.
Zuvor schon bekrittelte der Stadtrechnungshof grobe Mängel seit dem Bestehen des Vereins. Neben seinen Verbindungen zur Stadt Wien und den thematisierten Verflechtungen mit der SPÖ, möchte Wien ANDAS die Diskussion weiter fassen und am Beispiel der Donauinsel den Umgang mit öffentlichen Freiflächen unter der Rot-Grünen Stadtregierung thematisieren.
Verein als Organisator der Kommerzialisierung
Der „Verein Freunde der Donauinsel“ ist mit der Insel nicht freundlich umgegangen, soviel steht fest. Er organisierte deren Kommerzialisierung, indem er im Auftrag der Stadt öffentliche Fläche an private Veranstalter vermietete. Wien ANDAS spricht sich entschieden gegen diese zunehmende und immer selbstverständlichere Praxis in der Bundeshauptstadt aus. Gleichzeitig schließt man sich der allgemeinen Kritik an der Undurchsichtigkeit des Vereins an: Wer hat etwas davon, dass die Insel jährlich eine größere Zahl überdimensionaler, gewinnorientierter Events auszuhalten muss, die sie schmerzlich überstrapazieren?
Ein Tropfen auf die Staubwüste
Verwunderlich ist die Aussage des ehemaligen Vereinsobmanns, dass auch die Insel davon profitierte, weil der Verein 2019 den Wiener Gewässern (MA 45) 100.000 Euro überwiesen hat, um die Grünflächen vor Ort zu revitalisieren. Ein läppischer Betrag angesichts der Folgen für die Insel, findet Wien ANDAS. Ob der zahlreichen Massenevents sind große Bereiche mittlerweile dauerhafte Staubwüsten, von Rasenflächen kann nicht mehr die Rede sein. Angesichts der massiven, kommerziellen Überlastung der Insel verwundet das nicht: Die Natur hat keine Chance zur Regeneration in der immer dichteren Veranstaltungsabfolge. Auch um die Events ist das Bild ein tristes: Büsche und Sträucher sind Auffangbecken für große Mengen von sorglos weggeworfenem Müll und andere Hinterlassenschaften der zahlenden Massen. Wien ANDAS dankt dieser Stelle den tüchtigen Bediensteten der Wiener Stadtverwaltung, die auf Kosten der Allgemeinheit damit zu kämpfen haben.
Privates Projekt „Sportinsel“ mitfinanziert
Der besagte Verein rühmt sich weiter 100.000 Euro zur Finanzierung der „Sportinsel“ – deren Name ein Sponsor vorangestellt ist – beigetragen zu haben. Neben frei zugänglichen Beachvolleyballplätzen, wie sie die Stadt Wien eigentlich auch selbst anbietet, gehört dazu selbstverständlich ein Gastronomiebetrieb. Zudem können Firmenfeiern gebucht und weitere Sportanlagen gemietet werden. Hinter der ausschließlich privaten „Sportinsel“ steht ein Beteiligungsgeflecht, dem unter anderem bekannte ehemaliger Profisportler angehören. Der frühere Handball-Nationalmannschaftsspieler Conny Wilczynsky ist gleichzeitig Geschäftsführer. Ebenso beteiligt Marc Janko, früher Kapitän der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, und der Beachvolleyballer Clemens Doppler. Ihre Firma „Sportbox“ bieten sie ansonsten Sportcamps für Kinder zahlungskräftiger Eltern an.
Abgesehen von der Frage, warum diese private GmbH vom Verein gefördert wurde, ist deutlich: 2019 wurde der Allgemeinheit hier ein weiteres Stück Insel entzogen und man wird sehen wie es heuer weiter geht.
Unsere Haltung, entlehnt einer der “Alltagsgeschichten”-Folgen von Elizabeth T. Spira, ist klar. Insel muss Insel bleiben!
WienWahl2020 – weil es muss ANDAS werden.