Ja zum Öffi-Ausbau in Wien

Auf Initiative von Wien anders wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung Leopoldstadt am 12. Juni ein Antrag beschlossen, der die zuständigen Stellen des Magistrats der Stadt Wien dazu auffordert zu prüfen, “wie eine Verlängerung der S 45 zum Praterkai und eventuell darüber hinaus – im Sinne der ökologischen und sozialen Entwicklung der Leopoldstadt – möglich und umsetzbar ist”.

Der Antrag wurde mit Stimmen aller Fraktionen an die Mobilitätskommission verwiesen. Angeblich gibt es inhaltlich keinerlei Bedenken, aber der Bezirk wolle sich nochmals genauer mit der Materie beschäftigen.

In der Begründung für den Antrag von Wien anders war folgendes zu lesen:

Eine enorm wachsende Stadt wie Wien, mit einem ebenso expandierendem Umland, erfordert moderne Lösungen um das Wegkommen vom motorisierten Individualverkehr aus sozialen und ökologischen Gründen zu fördern. Lebensqualität in einer Großstadt definiert sich auch an der Möglichkeit für alle Bevölkerungsgruppen, möglichst umweltverträglich und schnell in alle Ecken der Stadt “reisen” zu können, ohne Beeinträchtigung der BewohnerInnen durch motorisierten Individualverkehr (Lärm, Feinstaubabrieb von Reifen, Abgase, Platzverbrauch… usw.). In diesem Sinne ist ein Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel unumgänglich.

Die Arbeiterkammer Wien kam bereits in einer Studie vom August 2016 zum Ergebnis, dass das bestehende öffentliche Verkehrsnetz in Wien mit wenigen Mitteln leicht sinnvoll erweitert werden könnte: durch einen Ausbau der S-Bahn auf zum Großteil bereits bestehenden Gleisen. Diese Studie zeigt auch den für alle Verkehrsplaner überraschenden Erfolg der S45 („Vorortelinie“), welche eine Radiallinie im Westen von Wien darstellt.

Der Erfolg dieser Linie ließe sich im Wortlaut der Studie gut ergänzen durch eine Verlängerung der S45 im 10 Minuten Takt ab Handelskai bis zum Praterkai, mit den vorgeschlagenen Stationen: Lasallestraße, Traisengasse, Innstraße, Machstraße, Meiereistraße und Donaumarina. Die Gleise dazu bestehen bereits. Diese Maßnahme würde entlang der Donau 3 U-Bahnlinien verknüpfen (U6, U1, U2) und damit das U-Bahnnetz dementsprechend hochrangig ergänzen – bis jetzt muss dies im Bezirk ein im Verkehr steckender Bus 11A+B leisten, auch eine evtl. geplante Straßenbahnlinie steckt oft im Stau und kann nicht den auf eigenen Geleisen verkehrenden Zugsverkehr substituieren.

In weiterer Zukunft könnte zudem eine noch bessere öffentliche Verbindung in den Osten und auch in den Westen von Wien abseits der bereits jetzt überlasteten S-Bahn-Stammstrecke entstehen, indem die Linie über Simmering zum Hauptbahnhof und weiter nach Wien Meidling auf ebenfalls bereits bestehenden Gleisen geführt wird. Bzgl. dieser östlichen Radiallinie haben VerkehrsplanerInnen zwar bis jetzt Einwände, allerdings konnten sie bereits den Erfolg der S45 nicht voraussehen. Deshalb ist auch dieses Thema diskussionswürdig.

Ps.: Die Social-Media Redaktion gratuliert zu diesem schönen und für die Menschen in Wien wichtigen politischen Erfolg.

 

 

 

 

 

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