“Öffentlicher Verkehr muss für alle leistbar sein”, so vor ein paar Tagen Marie Fleischhacker von den Grünen & Alternativen Student_innen (GRAS) und der Jugendsprecher der Grünen, Julian Schmid, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Warum, wenn “öffentlicher Verkehr für alle leistbar sein muss”, es beim präsentierten Modell es ausschließlich darum geht, “junge Menschen (in Ausbildung) vermehrt zur Öffi-Nutzung anregen” und warum ein österreichweites Jahresticket dann – laut grünen Ideen – noch immer 300 Euro kostet, beantworteten Schmid und Fleischhacker nicht.
Christoph Ulbrich und Didi Zach von Wien anders: “Echte Visionen für eine Abkehr vom motorisierten Individualverkehr sehen anders aus. Die belgische Stadt Hasselt zeigt bereits seit Ende der 90er-Jahre welchen positiven Effekt fahrscheinlose Öffis auf den Modal Split und das Verkehrsaufkommen haben. In der estnische Hauptstadt Tallinn sind die seit 2013 kostenlosen Öffis ein durchschlagender Erfolg.”
Maßnahmen, wie die von Rot-Grün in Wien eingeführte 365 Euro-Jahreskarte, sind zwar ein schönes Zuckerl für die eigen Klientel. Da aber gleichzeitig die Preise für die Einzelfahrkarten erhöht wurden, werden Autobesitzer und Gelegenheits-Öffi-Nutzer durch solche Tarifreformen sogar vom Umstieg abgehalten.
Wien anders fordert deswegen auch für Wien ein Pilotprojekt mit gänzlich fahrscheinlosen Öffis. Die Homepage http://farefreepublictransport.com listet fast 50 Städte weltweit auf, die das Konzept der fahrscheinlosen Öffis bereits erfolgreich praktizieren. Österreich ist auf der Karte von farefreepublictransport.com allerdings noch ein weißer Fleck.
Wenn es nach Wien anders geht, dann allerdings nicht mehr lange!