Laut Berichten diverser Krawall-Blätter ist ja am Westbahnhof mittlerweile die Hölle los. Die Bezirkszeitung hat für ihre Lokalausgabe die in der Bezirksvertretung vertretenen Parteien um Statements zur Situation gebeten.
Da das Statement von Wien Anders Bezirksrat Didi Zach nur sehr gekürzt Eingang in den Bericht fand – https://www.meinbezirk.at/…/bezirkszeitung-rudolfsheim-ausg… – hier die gesamte Antwort.
Vorweg aber die Fragen:
Am 2017-01-31 um 09:32 schrieb Andrea Hoertenhuber:
lieber herr zach,
ich würde sie diese woche gerne um eine aktuelle stellungnahme bitten – diesmal zum westbahnhof:
– wie schätzen sie die situation dort – in sachen kriminalität – ein?
– muss ihrer meinung nach eingegriffen werden?
– wenn ja: welche maßnahmen sollten ihrer meinung nach gesetzt werden?
– wie sehen sie die zukunft des westbahnhofs – auch in anbetracht des fehlenden fernverkehrs?
danke für das rasche beantworten – am besten bis morgen, 1. februar, um 12 uhr.
mit besten grüßen,
andrea hörtenhuber
Werte Frau Hörtenhuber
Mein erstes Gefühl, als ich Berichte über die angeblich “aktuelle Situation” am Westbahnhof gelesen hab, war “die Krawallblätter” (Österreich und Kronen-Zeitung) pauschen ein “kleines Problemchen” zum “Mega-Problem” auf. Zwar bin ich ohnedies immer wieder am Westbahnhof unterwegs, doch zur Sicherheit hab ich gestern 2 Besuche vor Ort gemacht. Mein Resümee: mein Gefühl bzgl. der Krawallblätter (können Sie gerne so zitieren) war richtig.
Nun zu ihren Fragen:
Soweit dies für einen Normalbürger feststellbar ist, der manchmal am Westbahnhof zu tun hat, kann keine Rede sein von einem “Kriminalitäts-Hotspot Westbahnhof”, in welchem sich niemand mehr sicher fühlt.
Soweit ich es beurteilen kann sind die von ÖBB (Securitys), der Polizei und der Stadt (Sozialarbeiter vor Ort) gesetzten Maßnahmen ausreichend – ich kann kein besonderes “Bedrohungs-Szenario” ausmachen.
Dass eine “verstärkte Videoüberwachung”, wie von manchen vorgeschlagen, sinnvoll und notwendig ist, bezweifle ich – damit werden allfällige Probleme nur geographisch verschoben. Videoüberwachung verhindert auch keine Straftaten. Es sollte uns insgesamt mehr um Prävention statt um nachträgliche “Klärung von Gesetzesübertretungen” per “Videoüberwachung” gehen.
Bzgl. der Zukunft des Westbahnhofs hat auch Wien Anders kein Patentrezept anzubieten – dass manche Geschäfte, die doch auf ein sehr finanzstarkes Publikum abzielen, Umsatzprobleme haben, verwundert mich nicht angesichts der Tatsache, dass Rudolfsheim-Fünfhaus in Wien der einkommensschwächste Bezirk ist.
Die Cafes am Westbahnhof können, so meine persönliche Wahrnehmung, nicht über mangelnde Kundschaft klagen.
Anzumerken ist, dass die Pläne der Bezirksvertretung (dass auf einem Teil des umfangreichen ÖBB-Areals, welches zur Zeit den Bezirk in 2 Teile trennt, möglichst rasch “leistbare Wohn-, Arbeits- und Geschäftsräume entstehen sollen) wohl auch die Zone um den jetztigen Regional-Bahnhof insgesamt wieder interessanter machen würde.
Abschließend: wo immer wann auch immer sich viele Menschen an einem Ort einfinden (seien es Fußballplätze, Konzertveranstaltungen, Straßenfeste, Shopping-Tempel) kann es zu Problemen kommen – dies ist aber keine neue Entwicklung UND die Flucht von Menschen vor Verfolgung und Krieg hat damit absolut nichts zu tun. Dass die österreichische Interpretation von Integration aber nur schwer als “Integrationspolitik” bezeichnet werden kann, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Mit freundlichen Grüßen
Didi Zach, Wien Anders Bezirksrat
Übrigens: Eine lesenswerte Reportage von Theresa Aigner und Christine Bazalka zum Thema findet sich auf http://www.meinbezirk.at/…/kriminalitaet-am-westbahnhof-es-…
das ist aber nur ein Test
aber es funktioniert offenbar
und jetzt als geheimer Agent eine nachricht