Es ist Aufgabe jeder urbanen Kulturpolitik, die auf Pluralität der Kultur(en)- und Kunstszene achtet, unabhängige Kultureinrichtungen in Ruhe unbehindert und selbstbestimmt arbeiten zu lassen und auch tunlichst (finanziell, politisch und administrativ) zu unterstützen und Eigenaktivitäten zu fördern.
Das WUK ist derzeit Objekt von Immobilienspekulation, die vom Wiener Magistrat unterstützt wird. Dringend notwendige Sanierungsarbeiten am historischen Gebäude werden offenbar benutzt, um nach Marktpreisen Mietforderungen in Millionenhöhe zu begründen, die das unweigerliche Ende des WUK bedeuten würden.Ulli Fuchs: “Es ist eine unglaubliche Dummheit der sozialdemokratischen Wiener Kulturpolitik, zu meinen, auf die freien Kultureinrichtungen verzichten zu können und diese auch noch aktiv zu bedrohen. Jede moderne Großstadt braucht selbstverwaltete Werkstätten- und Kulturräume und Infrastruktur, und wir in Wien bräuchten eigentlich in jedem Bezirk mindestens ein WUK!
Kunst und Kultur ist für alle da und muss allen zugänglich sein. Sich selbst aktiv gestaltend und künstlerisch zu betätigen, bedeutet Lebensqualität und stellt die Grundlage der gesellschaftlichen Teilhabe dar, nicht das Einkaufen und bloße Konsumieren.
Viele Initiativen und Gruppen haben einen Ort im WUK
Das WUK (wie auch das Amerlinghaus) beherbergt vielfältigste Initiativen, Gruppen und Vereine und gibt diesen die Möglichkeit, im kreativen Austausch und Miteinander Alternativen zur reinen Konsumkultur zu entwickeln und zu leben. Und das muss es auch die nächsten 35 Jahre noch dürfen! Wir brauchen mehr Freiraum, mehr offene Werkstätten, mehr Anti-Kunstmarkt-Galerien, mehr Kinderläden und Alternativschulen, mehr Bildungs- und Freizeitangebote zwischen den Generationen, mehr menschenfreundliche Experimentierfelder, die das Zusammenleben in Wien ECHT SCHÖNER machen!
Wir von „Wien Anders“ unterstützen übrigens die schlaue und wichtige Kampagne der IG Kultur Wien „Eine andere Kulturpolitik ist nötig!“
Mag.a Ulli Fuchs, 49, Volkskundlerin und Kulturarbeiterin, parteilose Kandidatin von „Wien Anders“ zum Gemeinderat, war selbst Gründungsmitglied der IG Kultur Wien und Vorstandsmitglied des WUK (Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser).