“Es kommt, so befürchte ich, nix besseres nach“ sagt Wien Anders Bezirksrat Didi Zach zur heutigen Wahl von Michael Ludwig als Wiener Bürgermeister.
Bürgermeister
Der seltsame Freundeskreis des designierten Bürgermeisters Ludwig.
Der seltsame Freundeskreis des designierten Bürgermeisters Ludwig.
Kolumnen vom „Postler“ Michael Jannée sind manchmals sogar für die hartgesottene Krone-Redaktion zu heavy und werden gestrichen. [1]
Da liefert er sich mit Sido zur besten Sendezeit live eine öffentliche Schlammschlacht [2] und steigt als „Sudel-Kolumnist“ in den Ring um sich mit dem seriösesten aller Herausgeber, Wolfgang Fellner, gegenseitig zu beschimpfen. {3]
Auf der Geburtstagsparty des besagten Kolumnisten sagt der neue Wiener SPÖ-Vorsitzende Michael Ludwig:
“Er ist ein kritischer Journalist, und es ist in seinen Rubriken nicht immer das zu lesen, was einem als Politiker gefällt”.
Sichert sich da der neue Bürgermeister schon das Wohlwollen des Boulevards?
Glaubt er, dass die erwarteten Inserate-Millionen nicht ausreichen?
Schon die alten Griechen wussten: Zeig mir deine Freunde, und ich sag dir wer du bist.
Eine Aussicht auf die Erwartungen die an Ludwig gestellt werden, liefert auch das Profil. [4]
Eine SPÖ, die Würstelstand-Themen offen anspricht, “Mehrverkehr-Politik” einbetoniert und dabei “echte” Wiener bevorzugt.
Der Sieg des vermeintlich rechten Flügels um Michael Ludwig wird die SPÖ weit über Wien hinaus verändern.
[1] https://derstandard.at/2000067227501/Sexismus-Krone-Post-von-Michael-Jeannee-rausgeflogen
[2] https://diepresse.com/home/kultur/medien/694353/ORF-zeigt-Schlagabtausch-zwischen-Sido-und-Jeannee
[3] https://derstandard.at/2000062516695/Prozess-um-Sudelkolumnisten-Jeannee-und-Fellner-Bashing
[5] https://www.profil.at/oesterreich/spoe-wien-michael-ludwig-stadt-8898440
Wien anders zur Wahl von Ludwig: 57 Prozent sind nicht berauschend
„Ich gratuliere Michael Ludwig zu seiner Wahl zum Wiener SPÖ-Chef. Das Ergebnis von nur 57 Prozent zeigt aber zugleich, dass die Gräben in der SPÖ groß sind und die zukünftige Arbeit des neuen Bürgermeisters auch innerhalb der Partei zumindest umstritten sein wird“, so Didi Zach, Wien anders Bezirksrat in Rudolfsheim-Fünfhaus, in einer ersten Reaktion auf das Ergebnis des heutigen Wiener SPÖ-Landesparteitags.
Zach weiters: “Für mich war in den Haltungen der beiden KandidatInnen – leider – keine große Differenz zu erkennen. Beide verkündeten Wien als Bollwerk gegen die schwarz-blaue Regierung aufstellen zu wollen, doch zugleich haben sich beide für Großprojekte (3. Piste, Lobau-Autobahn), die für die Menschen kaum Sinn machen, ausgesprochen. Wenn Schieder und Ludwig unisono erklärt haben, für eine “dreimonatige Wartefrist bei der MIndestsicherung offen zu sein”, so ist dies ebenfalls kein gutes Zeichen.”
Skepsis ist, so Zach, „sowieso angebracht, denn schon zu oft haben SPÖ-Spitzenfunktionäre großen Ankündigungen und Versprechungen keine Taten folgen lassen.“ *
Auch die in den letzten Tagen öffentlich gewordene und offensichtlich durch gezielte Inseratepolitik erkaufte Unterstützung des Boulevards für Ludwig lässt für die Zukunft nichts gutes erwarten.*
Zach sieht in der heutigen Entscheidung des SPÖ-Landesparteitags vor allem auch einen Arbeitsauftrag an Wien anders: “Es braucht eine Opposition links von SPÖ und Grünen – in den Bezirksparlamenten und auch im Wiener Gemeinderat. In diesem Sinne werden wir von Wien anders auch in Zukunft tätig sein.”
All jene Mitglieder der SPÖ, die aufgrund der heutigen Entscheidung eine Fortsetzung des Wegs nach Rechts befürchten (wie auf Twitter von einigen SPÖ-Mitgliedern ja schon befürchtet wird) sind, so Zach, „zur Mitarbeit in Wien anders eingeladen.“
* https://www.dossier.at/dossiers/inserate/inserieren-statt-kontrollieren/