Die aktuelle Corona-Krise zeigt viel über die gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Macht des Immobilienbesitzes bleibt beispielsweise unhinterfragt. Zwar soll den Schwachen geholfen werden, aber dies geschieht nicht konsequent. Die bange Frage ist: Wer stemmt letztlich die Kosten für die nötigen Eindämmungsmaßnahmen? Auch wenn die österreichische Bundesregierung sich jetzt zu gewissen keynesianischen Maßnahmen hinreißen lässt und das ohnehin unsinnige Nulldefizit-Ziel aufgibt, dann bleibt der Immobilienbesitz den türkisen und grünen Bürgerlichen heilig.
Gerade Menschen in schwierigen Erwerbsverhältnissen brechen jetzt alle Einkommensmöglichkeiten weg. Ihnen wäre per Federstrich geholfen, wenn sie über die Dauer der Krise mietbefreit würden. Die jetzt geplanten Notzahlungen an Bedürftige müssten ohnehin weitgehend bei den Immobilienbesitzer*innen abgeliefert werden. Kann wirklich keine Krise so groß sein, um die Besitzverhältnisse zumindest teilweise außer Kraft zu setzen? Jetzt müssten doch auch Immobilienbesitzer*innen auf ihre Einkünfte verzichten können.
Noch schlimmer trifft es die, die nahezu keine Einkünfte und auch keine Wohnung haben. Auch hier wäre die Lösung ganz simpel: Warum nicht die freien und unsinnigen Hotelkapazitäten Obdachlosen zur Verfügung stellen oder jenen, die in enge Wohnungen gepfercht sind? Wer die menschliche Hilfe und das Beisammenstehen in der Krise wirklich ernst meint, würde jetzt das strenge Diktat des Immobilienbesitzes auflösen und echte Unterstützung anbieten. Wien ANDAS wäre dafür.