Utl.: Wien anders wird weitere Aktivitäten setzen
Gestern tagte der Petitionsausschuss im Wiener Rathaus. Auch die von Wien anders initiierte Petition “Wir wollen eine Entlastung der U6” stand auf der Tagesordnung – wobei, wie berichtet, es nicht für notwendig befunden wurde, die Initiatoren der Petition einzuladen.
In einer OTS-Meldung der Rathaus-Korrespondenz von heute wird lapidar erklärt: “Der Ausschuss hielt fest, dass aktuell erhobene Fahrgastzahlen zeigen, dass die Auslastung der U6 nicht die Kapazitäten der U-Bahn übersteigt. Mit dem Bau des neuen Linienkreuzes U2/U5 werde die Linie U6 in Zukunft entlastet. Der Ausschuss empfahl Öffi-Stadträtin Ulli Sima, das Fahrgast-Aufkommen auf der Linie U6 weiter zu messen.”*
Wien anders Bezirksrat Didi Zach ist “empört, aber nicht wirklich verwundert”. Zach: “Stadträtin Sima u.a. RathauspolitikerInnen sollten mal die U6 benützen, dann könnten sie sich ein Bild von der Qualität der Fahrgastzahlen-Messungen verschaffen. Und auch der Verweis auf die Eröffnung des neuen Linienkreuzes U2/U5 ist absurd, denn die U2 wird frühestens 2026 bis zum Matzleinsdorfer Platz fahren und die U5 wird um diese Zeit im Nichts am Frankhplatz enden. Wie dies zu einer Entlastung der U6 beitragen soll, können nur Experten der Wiener Linien, die nicht U-Bahn fahren, sagen, diese behalten ihre Informationen und Ideen aber offenbar für sich – dürfte wohl an irgendeiner Geheimhaltungspflicht, die die Stadtverfassung regelt, liegen.”
Auch Fritz Fink, Bezirksrat in Ottakring, traut dem Verweis auf die Fahrgastzahlen nicht: “Haben nicht seinerzeit viele ExpertInnen die Atomkraft für sicher und eine gute Idee gehalten? Gab es nicht vor ein paar Jahren noch angebliche FinanzexpertInnen, die PPP-Projekte, Franken-Kredite und anderen Blödsinn für eine sehr gute Idee gehalten haben?”
Fink und Zach kündigen an, dass Wien anders weitere Aktivitäten setzen wird, denn: “Das Gedränge in der U6 ist die eine Sache, eine andere Sache ist, dass die U6 für ältere Menschen, für Frauen mit Kinderwagen und für Menschen, die nur 2, 3 Stationen fahren müssen, keine optimale Lösung ist. Und wer sagt, dass nur die Rückkehr der Linie 8 die Lösung ist – für uns ist auch eine Buslinie (mit eigener Busspur) entlang des Gürtels vorstellbar.”