Wir, die wir uns heute in der KPÖ engagieren, sind stolz auf die Leistungen der ArbeiterInnenbewegung. Wir sind stolz auf jene, die im Februar 1934 gegen den Austrofaschismus aufgestanden sind und auf unsere mehr als 2.000 Genossen und Genossinnen, die im Kampf gegen die Nazi-Barbarei ihr Leben opferten. Und zugleich wissen wir, dass unsere Partei nicht fehlerlos war und ist. Viel zu lange z.B. ist unsere Partei den Entwicklungen in den „realsozialistischen Ländern“ zu unkritisch gegenüber gestanden, viel zu lange gab es eine ungenügende Distanzierung vom Massenmord der stalinistischen Ära.
Richtig ist, daß der “reale Sozialismus” scheiterte, weil er zuwenig demokratisch und zu schwerfällig war. Fakt ist aber auch, dass sich am “realen Kapitalismus” nichts geändert hat. Im Gegenteil: Nach dem Wegfallen der “Konkurrenz” wird das Wüten des globalen Kapitalismus immer unerträglicher. Daher, so unsere Überzeugung, braucht es sehr wohl eine konsequent linke, fortschrittliche und kommunistische Partei.
Die Mitglieder der KPÖ kämpfen – so wie einst – noch immer gegen soziale Ungerechtigkeit und findet sich nicht mit den Gegebenheiten – einerseits Reichtum und Überfluss für wenige, andererseits Armut, Massenarbeitslosigkeit – ab. Die KPÖ verbindet in ihrer Tätigkeit radikaldemokratische Reformpolitik für sozialen Fortschritt mit einer revolutionären, die bestehende kapitalistische Gesellschaft überwindenden Perspektive. Wir treten ein für die Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, den sorgsamen Umgang mit der Natur, die Beseitigung patriarchaler Strukturen und für die Möglichkeit der freien Entwicklung aller Menschen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger ist unser Wunsch und unser Ziel.
Und wir sind der Meinung, dass nur dann, wenn sich die Menschen selbst für grundlegende Veränderungen organisieren, solche Veränderungen auch möglich sind. Und daher sind wir aktiv in Betrieben und der Gewerkschaft, in Gemeinden und in Bewegungen und in vielen anderen Bereichen und an vielen anderen Orten.