Bekenntnisse eines unorthodoxen Marxisten inmitten einer abstossenden europäischen Krise.
Im Jahr 2008 erlebte der Kapitalismus einen globalen Starrkrampfanfall. Dieser löste eine Kettenreaktion aus, die Europa in eine Abwärtsspirale stiess. Diese andauernde Krise bedroht aber nicht nur Arbeiterinnen, Beraubte, Banker, spezielle Gruppen, soziale Klassen oder sogar Nationen. Nein, Europas aktuelle Lage stellt eine Bedrohung für die ganze Zivilisation dar.
Meines Erachtens erleben wir gegenwärtig nicht einfach eine weitere zyklische Krise, die überwunden sein wird, sobald die Profitrate nach den unvermeidlichen Lohnsenkungen wieder steigt. Deshalb stellt sich für uns Radikale folgende Frage: Sollen wir diesen generellen Niedergang des europäischen Kapitalismus als Chance begreifen, ihn durch ein besseres System zu ersetzen? Oder müssen wir so beunruhigt sein, dass wir eine Kampagne zur Stabilisierung des europäischen Kapitalismus starten sollten?
Für mich ist die Antwort klar. Die Krise in Europa wird wohl kaum eine bessere Alternative zum Kapitalismus hervorbringen, sondern viel eher gefährliche rückwärtsgewandte Kräfte entfesseln, die ein Blutbad verursachen und gleichzeitig jede Hoffnung auf Fortschritt auf Generationen hinaus vernichten könnten.
Der gesamte Text, der auf der Website der WOZ veröffentlicht wurde.