931,2 Millionen Fahrgäste waren 2014 mit den Wiener Linien unterwegs – was erfreulich ist und einen neuen Rekordwert darstellt. Ebenfalls erfreulich – laut Wiener Linien gab es Ende 2014 rund 650.000 Jahreskartenbesitzer für die Öffis.
Nicht zufrieden zeigt sich der Landessprecher der KPÖ-Wien, Didi Zach, aber mit der Modal Split Bilanz – also der Verteilung des Verkehrsaufkommens. Zwar ist in den letzten 20 Jahren der motorisierte Indiviudalverkehr um 13 Prozent gesunken, doch vor allem in den letzten Jahren hat sich trotz Parkraumbewirtschaftung nichts bewegt. Wie 2012 und 2013 hält der öffentliche Verkehr auch 2014 weiterhin einen Anteil von nur 39 Prozent am Gesamtverkehrsaufkommen. Und wie in den Vorjahren werden weiterhin 27 Prozent der Wege mit dem Pkw zurückgelegt. Der Fahrradanteil hat um einen Prozentpunkt (auf 7 Prozent) zugelegt, während die zurückgelegten Fußwege sogar um zwei Prozentpunkte weniger wurden. Ob die Zahlen nicht eine gründliche Überprüfung der Arbeit der Mobilitätsagentur und der Fahrrad- und Fußgänger-Beauftragten nahe legen, sei dahingestellt.
Zach: “Die blass-rote/zart-grüne Stadtregierung hat ihr selbstgestecktes Ziel – bis 2015 wurde ein Fahrradanteil von 10 Prozent angestrebt – jedenfalls klar verfehlt. Dies sollte Vassilakou zu denken geben.”
Zach weiters: “Laut dem Rechnungsabschluss 2013 bekamen die Wiener Linien von der Stadt einen Betriebskostenzuschuss in der Höhe von 332 Millionen Euro. Wenn jedoch bedacht wird, dass es vor der Einführung der 365-Euro-Jahreskarte nur 363.000 Jahreskarten gab, dann wird ersichtlich, welches Potential hier noch zu heben wäre, wenn es zu einer Verbilligung aller Öffi-Tarife kommen würde.”
Die Zahlen zeigen auch, so Zach, dass ein Null-Tarif “wie von der KPÖ gefordert, möglich ist. Wird einberechnet, dass die Kosten für Fahrscheinautomaten und deren Instandhaltung sowie die Kosten für die Fahrschein-Kontrolle auf Null sinken würden, so bleibt als Rest eine Summe, die ohne weiteres verkraftbar ist. Wird noch versucht die negativen Folgen im Bereich Luftqualität, Lärmbelästigung und die negativen Folgen für eine lebenswerte Stadt in Euro zu bilanzieren, dann wäre die Bilanz ganz, ganz sicher mehr als positiv.”